ZEROARTS

Die Ausstellung BANG! setzt sich mit Themen auseinander, die uns alle persönlich existentiell betreffen: Verbindung, Berührung, Kontemplation, Schmerz...

Mit Bezug auf Michelangelos Erschaffung Adams reflektiert Gyuri Lee das Paradoxon von Verbindung und Trennung und betont die Momente der Erwartung und Unvermeidlichkeit, die Beziehungen und Interaktionen definieren. Sie interpretiert die zarte Spannung zwischen zwei Fingern, die sich nie ganz treffen, aber dennoch untrennbar miteinander verbunden bleiben, neu. Eine Kette dient sowohl buchstäblich als auch metaphorisch als Fessel und stellt die unausweichlichen Verbindungen von Schicksal, Bestimmung und Beziehungen dar, in denen Trennung und Vereinigung koexistieren. Einer körperlichen Interaktion gehen meist Beziehungen und Bindungen durch gemeinsame Erfahrungen, Absichten voraus, wodurch unsichtbare Kräfte entstanden sind. Die Arbeit reiht sich ein in die größeren Erzählungen über menschliche Verbindung, Individualität und Einheit. Entstehen wahre Bindungen durch Berührung oder die unsichtbaren Kräfte, die uns selbst in Momenten der Trennung verbinden? Das Zusammenspiel romantischer, mechanischer und menschlicher Elemente berührt Themen wie Sehnsucht, Unvermeidlichkeit und das zeitlose Streben nach Einheit.

Neben Michelangelo ist auch Rodin ein Bezugspunkt für Gyuri Lees Arbeiten. Anhand seiner Skulptur "Der Denker" setzt sie sich mit der dualen Natur der Kontemplation auseinander, die sowohl Unterdrückung und Schmerz als auch das Vergnügen des Denkens umfasst.
 

Gyuri Lee beschäftigt sich mit den "großen" Themen und stellt diese als Künstlerin, als Schöpferin in beeindruckenden Werken dar.